Angaben in der Kartei: Kalimba, Stahl, mubvamaropa-Holz Lamellophone auf weltweiter Basis und mit temperierter, europäischer Stimmung zu propagieren, schildert eines der jüngeren von seinem Sohn Andrew Tracey verfaßten Beilagen zu diesem Instrument: The Kalimba is a new musical instrument with an old history, the latest member of the African family of instruments known by names such as Mbira, Likembe, Chisanzhi, Endongo, Timbrh, Agidigbo, Marimbula ... It came into being because its originator, Hugh Tracey, after a lifetime's work of recording and studying African music, wanted to introduce this fascinating, companionable und uniquely African instrument to the rest of the world, adapted to the Western scale so that people everywhere could appreciate it. ... Instrumentenkundlich ist die „'Hugh Tracey kalimba' von mehreren Prototypen afrikanischer Lamellophone inspiriert, mit denen Hugh Tracey in Berührung kam. Der kastenförmige Resonator in leichter Trapezform, obwohl aus mehreren Teilen zusammengeleimt (also nicht aus einem Stück ausgehöhlt) ist von diversen als kalimba in Nordmalawi, malimba in Südwest-Tanzania, likembe in Zaire etc. Lamellophonen mit kastenförmigem Resonator her inspiriert. Die Resonanzöffnung in der Mitte der Klangtafel findet sich bei manchen Lamellophonen zum Beispiel Tanzanias. Dort allerdings ist diese Öffnung kleiner und mit Spinnwebmembran bedeckt um ein brummendes Geräusch zu erzeugen. Bei den frühen Formen von Hugh Traceys kalimba, die den uniformen, reinen Klang im Sinn der Ästhetik europäischer Musikinstrumente anstrebten, fehlen alle derartigen timbre-modi-fizierenden Einrichtungen, wie sie bei den afrikanischen Lamellophonen vorkommen, zum Beispiel Spinnwebkokons oder bei den Typen in Südwest-Tanzania die Rasselkette quer über die Lamellen, oder Rasselringe. Im Sinne einer Reinterpretation afrikanischer Lamellophone vom Standpunkt einer Ästhetik klassisch-abendländischer Musikkultur ist die Hugh Tracey-kalimba ein sehr interessantes Produkt, weil sie einige der „'Mechanismen" solcher Reinterpretationen deutlich vor Augen führt. Ein wichtiges Merkmal boxresonierter afrikanischer Lamellophone ist jedoch in der Hugh Tracey-kalimba vorzüglich erhalten, ja sogar intensiviert; das Vibratoloch und sein Einsatz als timbre-modifizierendes Mittel. Es sind sogar zwei Vibratolöcher auf dem Rücken angebracht, ein jedes für den Mittelfinger einer Hand. Gerhard Kubik: Kalimba, Nsansi, Mbira - Lamellophone in Afrika: Veröffentlichungen des Museums für Völkerkunde Berlin (SMB), 1998 - Neue Folge 68 - Musikethnologie X, S. 253-254
- Place Discussed
- South Africa Südafrika
- Published in
- South Africa
- Rights URI
- http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/
- Source
- Europeana https://www.europeana.eu/en/item/09102/_spk_obj_1621417